Premiere bei der Schulsportoffensive: In Burgwald-Ernsthausen beteiligten sich 52 Grundschüler und 40 Kindergartenkinder an einem gemeinsamen Aktionstag. „Durch die räumliche Nähe der beiden Einrichtungen hat es sich einfach angeboten, was Gemeinsames auf die Beine zu stellen“, berichtete Karl-Heinz Trost, Tischtennis-Abteilungsleiter des TSV Ernsthausen. „Schulleiterin Heike Ernst war Feuer und Flamme, als ich sie auf das Projekt angesprochen habe“, sagte der Kindertrainer, der sich in dem nordhessischen Verein um die Jugendarbeit kümmert.
So hatten die FSJler Pascal Oftring und Marco Schwarz leichtes Spiel, die Grundschüler für den Tischtennissport zu begeistern. Für Oftring war es der letzte Auftritt nach einem turbulenten Jahr beim Hessischen Tischtennis-Verband. „Ich habe so viel erlebt in diesem Jahr und bin froh, dass ich dabei war“, so Oftring. Er arbeitete in Ernsthausen seinen Nachfolger, den 20-jährigen Marco Schwarz, in die vielfältigen Aufgabenbereiche ein. „Ich freue mich auf diese Herausforderung“, geht der Klein-Krotzenburger mit Elan an die neue Aufgabe heran.
Der kleine weiße Ball war im Musikraum de Grundschule nicht bei allen beliebt. „Kann ich den weißen gegen einen gelben Ball tauschen“, fragte ein Mädchen der Kindergartengruppe höflich Projektleiter Werner Heissig. Der Reifen hatte es den Kindern angetan. Wie an der Schnur gezogen, drehten die Bälle darin beim Pustespiel ihre Runden. „Kleiner Ball, große Faszination“, freut sich Heissig jedes Mal aufs Neue, wenn Kindergartenkinder ihre eigenen Erfahrungen mit dem Ping-Pong-Ball sammeln. Auch Marion Cronau, Übungsleiterin Mutter-Kind beim TSV Ernsthausen, ist begeistert. „Die Kinder haben ihren Spaß, das ist mal was ganz anderes.“
„Im Tischtennis müssen zwei gegeneinander spielen und mit dem Ding den Ball schlagen“, erklärt ein Fünfjähriger seinem Freund das Regelwerk. „Das Ding“, den Tischtennisschläger, nahmen die Kindergartenkinder schnell in Beschlag, führten ihren „Purzel“ Gassi oder spielten sich auf den Schulbänken die Bälle zu.
Die Grundschüler tobten sich derweil in der benachbarten Halle lieber am Tisch aus. Der neunjährige Joshua findet es besonders reizvoll, wie schnell man beim Tischtennisspielen reagieren muss. Und Torben (9) spielt inzwischen lieberTischtennis als Fußball. So beliebt ist dieser Sport bei Mathias (8) und Kate (8) noch nicht. „Tischtennis geht so.“ Das kann sich schnell ändern wie bei Jil (10), die sogar überlegt, in den Verein zu gehen.
Als sich rund 90 Kinder nach einem ereignisreichen Aktionstag zum gemeinsamen Gruppenfoto stellten, war klar: Dem TSV Ernsthausen, der mit drei Erwachsenen- und drei Nachwuchsteams in der Runde spielt, muss um die Zukunft nicht bange sein. Denn der schnellste Rückschlag-Sport der Welt hat in dem Ort einen großen Stellenwert, nicht zuletzt dank des Engagements von Karl-Heinz Trost und seinem Betreuerteam. Eine Schul-AG soll künftig für Nachhaltigkeit sorgen.